Zehn Initiativen, die Valencia zur grünsten Stadt Europas machen

| 24.03.2023 | 12:18

Valencia wird im Jahr 2024 die Grüne Hauptstadt Europas sein. Mit dieser Auszeichnung werden die Bemühungen der Stadt um die Verbesserung der Umwelt und der Lebensqualität ihrer Bürger und Besucher gewürdigt. Vom Schutz und der Ausweitung der Grünflächen bis hin zur Verringerung des CO2-Ausstoßes durch eine höhere Energieeffizienz und nachhaltigere Mobilitätsangebote zeugen zahlreiche bereits umgesetzte oder in Planung befindliche Initiativen vom entschlossenen Engagement der Stadt im Kampf gegen den Klimawandel.

Hier sind einige von ihnen:



1. Künstliche Intelligenz

Als Pionier der intelligenten Städte (Smart Cities) wurde Valencia als einer der drei großen europäischen Superhubs des Citcom.ai Projekts der Europäischen Union ausgewählt. Im Rahmen dieses Projekts wird in der Stadt ein Experimentier- und Testzentrum für künstliche Intelligenz (TEF, Testing and Experimentation Facility) eingerichtet, um diese Technologie in den Bereichen nachhaltige Mobilität und Verkehr, städtische Energieeffizienz, Abfallwirtschaft und naturnahe Lösungen oder kollaborative Lösungen für den Umweltschutz anzuwenden.

2. Renaturierung

Seit der Schaffung des Turia-Gartens im alten Flussbett hat die Stadt kontinuierlich städtische Räume renaturiert und Grünflächen angelegt. Geplant ist die Renaturierung des neuen Turia-Flussbettes, um es mit dem Mittelmeer und dem Boulevard García Lorca zu verbinden, der den Bahnhofsvorplatz des Nordbahnhofs bedeckt. Mit 600 Hektar an Parks und Gärten in der Stadt haben 90 % der Bevölkerung eine Grünfläche in weniger als 250 Metern Entfernung. Schätzungen zufolge kommt in Valencia ein Baum auf 4,6 Einwohner, wobei bis 2022 1.687 neue Bäume gepflanzt werden sollen.

3. Nachhaltige Mobilität

Seit Jahren wird die Fortbewegung mit dem Fahrrad in Valencia gefördert, mit einem Radwegenetz von 161 Kilometern Länge und 30 Kilometern Radwegen. Bürger und Touristen werden auch dazu angehalten, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Um zum Beispiel zu den Stränden von Pinedo und El Saler zu gelangen, gibt es seit diesem Jahr neue Expresslinien, die in weniger als einer halben Stunde fahren. Sie werden ab dem 7. April an den Wochenenden und in den Sommermonaten täglich im Stundentakt verkehren. 

4.    Fußgängerzonen

Mit der kürzlich erfolgten Fußgängerzone auf der Plaza del Ayuntamiento, der Plaza de la Reina und der Plaza Mercado-Brujas wurden bereits 150.000 m2 zur Freude der Bürger und Besucher wiederhergestellt. Der erste Superblock der Stadt im Petxina-Viertel ist ebenfalls fertiggestellt, eines der 22 Projekte der Initiative "Valencia, Stadt der Plätze" zur Wiederherstellung von 207 000 m2 öffentlichen Raums. Die Straße wurde auf eine Fahrspur mit Geschwindigkeitsbegrenzung reduziert, und die Fußgängerzonen wurden mit neuer Bepflanzung und Stadtmobiliar erweitert. 

5.    Energieeffizienz

Der Energieverbrauch in der Stadt wurde seit 2015 halbiert, und durch die Installation einer neuen, effizienteren Straßenbeleuchtung konnten die CO2-Emissionen um 16.000 Tonnen reduziert werden. 

6.    Stadt der Feuchtgebiete

Der Naturpark L'Albufera beherbergt eines der wichtigsten Feuchtgebiete Europas, das jedes Jahr von Tausenden von Vögeln aufgesucht wird. Die Maßnahmen, die zum Schutz dieses Feuchtgebiets und seines Nutzens für Mensch und Natur ergriffen wurden, einschließlich einer Vereinbarung mit der Confederación Hidrográfica del Júcar über die Bereitstellung von 60 Kubikhektometern Wasser pro Jahr und die Erhaltung des Sees in optimalem Zustand, führten dazu, dass València 2022 zur Feuchtgebietsstadt ernannt wurde. Sie ist die erste spanische Stadt, die diese von der Ramsar-Konvention verliehene Auszeichnung erhält.

7.    Smartes Recycling

València wird bald über intelligente braune Tonnen für die getrennte Sammlung von organischen Abfällen verfügen. Sie werden über ein elektronisches Verschlusssystem verfügen, das die Verwendung einer Karte oder einer App erfordert, um sie zu öffnen, was dazu beiträgt, den Anteil der unsachgemäß entsorgten Abfälle zu verringern. Bioabfallkompostierer werden auch an Schulgemeinschaften und städtische Gartenbesitzer verteilt, um die Abfallbehandlung vor Ort zu erleichtern und Fahrten zu vermeiden.

8.    Verringerung des Lärms in der Stadt

Auch Lärmbelästigung ist schädlich und beeinträchtigt die Lebensqualität. Verkehrsberuhigende Maßnahmen wie die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 67 % der Straßen auf 30 km/h, die Einrichtung von Fußgängerzonen und Fahrradspuren haben bereits zu einem spürbaren Rückgang der Dezibel beigetragen. In Kürze wird ein neuer Aktionsplan erstellt, der sich auf die Ergebnisse der jüngsten strategischen Lärmkarte der Stadt stützt, in der die Auswirkungen der wichtigsten Lärmquellen wie Straßen, Schienen-, Flug- und Industrieverkehr diagnostiziert werden.

9.    Sauberes Wasser

Valencia verfügt bereits über 22 PUSDAR-Brunnen, die in verschiedenen Stadtteilen verteilt sind und an denen Bürger und Besucher ihre eigenen Flaschen mit gefiltertem und gekühltem Wasser füllen können. Im Jahr 2022 wurden 1.183 m3 Wasser aus diesen Brunnen verbraucht, wodurch der Ausstoß von fast 600 Tonnen Kohlendioxid vermieden wurde, und es ist geplant, weitere 21 Brunnen in der Stadt zu installieren.

10.    Wellenenergie

Valencia setzt mit dem Projekt WEC (Wave Energy Converter) auf das Meer als neue Quelle für erneuerbare Energie. Die erste Wellenenergieanlage in der Marina ist bereits in Betrieb. Sie wird aus der durch den Wind erzeugten Wellenbewegung schätzungsweise 130.000 Kilowatt pro Jahr erzeugen, was einer Reduzierung des jährlichen CO2-Ausstoßes der Stadt um 16 Tonnen entspricht.

All diese Projekte und viele weitere werden dazu beitragen, dass Valencia auch nach 2024 eine grüne Stadt bleibt und sein Ziel der Klimaneutralität bis 2030 erreicht.